Franz Otto Sommermeyer

Gesellschafter von 1892 bis 1914
Gesellschafter von 1906 bis 1914

ERSTE GENERATION

Franz Otto Sommermeyer wurde am 7. Januar 1857 in Leumnitz als zweiter Sohn des Ehepaares Ernestine, geb. Thumann (*18.07.1830 +12.03.1871) und Carl Friedrich Sommermeyer (*07.03.1833 +04.04.1877), der Schmied in Thränitz, später in Leumnitz war, geboren. 
1873, zur Produktionsaufnahme der Ziegelei in Leumnitz war Otto 16 Jahre alt. Wann Otto in das Werk mit einsteigt, wiisen wir gegenwärtig nicht. Seit 1880 jedenfalls wird Otto in der Firma als Geschäfstführer ausgewiesen (siehe Geschenktafel zum 25. Geschäfstführerjubiläum vom 15.05.1905).
Franz Otto heiratete am 29. Januar 1904 seine Frederike Klara Anna Riedel. Für Otto war es die zweite Ehe. Seine erste Frau Pauline Zahn (* 11.01.1854 + 20.09.1902), die er am 29.07.1880 in Leumnitz heiratete, verstarb mit 48 Jahren. Melanie und Alfred stammen aus Ottos erster Ehe. 
Als sein Bruder Gustav 1907 stirbt, ist er der Testamentsvollstrecker.
Er selbst starb am 3. Juni 1914 in Gera in seinem Haus Laasener Str. 15 im 58. Lebensjahr. Lt. dem Lebenslauf von Alfred muss er längere zeit schon krank gewesen sein, denn Otto ruft Alfred aus diesem Grund bereits 1910 aus Kairo zurük.

Otto war, wie wir heute sagen würden ein guter Netzwerker. Er stand mit beiden Beinen im Leben und war hoch angesehen, dank seines gesellschaftlichen wie auch sozialen Engagement. 
1894 ist er federführender Gründer des Sächs.-Thür. Ziegelverkaufsverein GmbH in Gera, dem er bis 1906 vorsteht. Zum 50-jährigen Betriebsjubiläum der Leumnitzer Ziegelei würdigt der Verkaufsverein mit einer Urkunde das Jubiläum (sie >>hier, dort bitte nach unten scrollen).
Lange Jahre wurde die heutige kahlaische Straße „An der Ziegelei“ schon zu seinen Lebzeiten nach Otto benannt. 


Der Nachruf in der Zeitschrift „Tonindustrie“ lässt erahnen, dass Otto ein vorbildlicher Mensch und ein erfolgreicher Unternehmer seiner Zeit war.

Hier Ottos Testament von 1912:

1912_06_14_Ottos_Testament

seine Gesellschafter Historie in Leumnitz und Kahla

in der Leumnitzer Gesellschaft

Gustav Erdmann gründet die Firma 1873 in Leumnitz. Sein Bruder Franz Otto, der 1873 erst 16 Jahre alt war, trat in die Firma 1880 ein (das genau Datum wissen wir nicht). 1892 gründeten beide gemeinsam die „offene Handelsgesellschaft“ „Gebrüder Sommermeyer“. Da war Otto 35 Jahre alt.

Mit seinem Tod 1914 scheidet er aus der Gesellschaft aus.
In Gera wird erst nach dem Krieg reagiert, um die Realitäten in der Gesellschaft abzubilden (siehe Gesellschafterbeschluss vom 9. Oktober 1918). Für Otto sollen neben seiner zweiten Frau Anna auch die Kinder Melanie und Alfred aus der ersten Ehe mit Pauline S., geb. Zahn, als Miterben in die Leumnitzer Gesellschaft eintreten. Während des Krieges war die Gesellschaft auf Grund des Militärdienstes von Max und Alfred Sommermeyer nicht beschlussfähig. Zudem ist Melanis Mann, Hans Thurm Gutsbesitzer in Gerstenberg bei Altenburg, ebenfalls im Feld und muss dem Gesellschaftsvertrag zustimmen, da es seine Frau tangiert.
Erst nach Kriegsende nachdem „alle“ aus dem Krieg zurück sind, kann die Gesellschaft wieder handeln und beschließen (siehe Gesellschafterbeschluss vom 9.10.1918). Die zeitnahe Reaktion auf Ottos Tod war in Gera nicht erforderlich, da Max über die Alleinvertretungsbefugnis verfügte und somit die Firma handlungsfähig war.

 

in der Kahlaer Gesellschaft

Am 3. Juli 1906 erwarben die beiden Geraer Brüder von Hermann Erdmann Anteile an seiner Ziegelei und gründeten die

Dampfziegelwerk Kahla – 
Hermann Sommermeyer & Comp.
Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Kahla

In der Gründungsurkunde steht, dass der „Erwerb und Fortbetrieb“ des von Hermann Erdmann gegründeten Werkes der Inhalt des Gesellschaftervertrages ist. Die beiden älteren Brüder stiegen offensichtlich mit ein, um frisches Kapital zu zuführen. bzw. um die Schulden zu tilgen und eine drohende Insolvenz zu verhindern.

1907 bzw. 1909 sterben Gustav und Hermann. Otto ist nun alleiniger Geschäftsführer in Kahla.

Da Agnes im März 1912 ihre Anteile an der Leumnitzer Ziegelei an ihren Sohn Max abtritt (er erhält Alleinvertretungsbefugnis; Otto macht die Werke zukunftssicher), legt Otto den Schwerpunkt seiner unternehmerischen Tätigkeit auf die Kahlaer Ziegelei. Aus diesem Grunde ruft er auch 1910 seinen Sohn Alfred aus Kairo zurück, um ihn zum stellvertretenden Geschäftsführer durch die Gesellschafter im Jahre 1912 zu ernennen.

Durch seinen Tod, scheidet Otto am 04.06.1914 aus beiden Gesellschaften aus.
In Kahla wird umgehend reagiert (siehe Gesellschafterbeschluss vom 07.07.1914 ). Alfred wird zum Geschäftsführer benannt und Anna wird Stellvertreterin.