Heinrichs Vita

Über Heinrichs Lebenslauf ist doch leider zu wenig bekannt (da der Autor „nur“ der Neffe ist, ist das nicht weiter verwunderlich). 
1925 zu Ostern wurde er eingeschult, müsste dann 1935 die Schule absolviert haben und gleich die Lehre begonnen.
Er erlernte den Beruf eines Kaufmanns, wie übrigens sein Vater auch. Sein „Ausbildungsbetrieb war die
   Traugott Golde AG 
– Verdeck- und Windschutzscheibenfabrik –

(lt. Geraer Adressbuch von 1931; sie befand sich im von Tilo Schoder projektierten Fabrikgebäude in der Wiesestr.).
Die Familie Golde und Sommermeyer waren befreundet. Er müsste 1937 seine Lehre dort abgeschlossen haben. 1938 jedenfalls ist H. schon auf dem Gruppenfoto der Werkschar der DAF der Ziegelei mit seinem Vater abgebildet. Und an der Produktion der Betriebszeitung von 1938 war er der federführende „Redakteur“. 
Über seine Zeit bei der Wehrmacht ist hier nur so viel bekannt, dass er Offizier (Oberleutnant ?) war und bereits im Sommer 1945 aus der Gefangenschaft zurück kam. 
Im Frühjahr 1946 heiratete er Charlotte Kuntze aus Thränitz, nachdem sie sich im November des Jahres zuvor verlobt hatten. Im Sommer 1947 wurde ihr erster Sohn Georg geboren kurz nach Günthers Entlassung aus französischer Kriegsgefangenschaft.

H. stieg 1945 gleich wieder in den Betrieb ein und verfasste „alle“ Schreiben, die ab 1946 die drohende Enteignung betrafen. H. hatte mit Sicherheit bald erkannt, dass das mit den mehrfach eingereichten Widersprüchen usw. wirkungslos verpuffen sollte. Er war sich bestimmt bald im Klaren darüber, dass Max nicht weichen würde. Einmal damit die Söhne ans Ruder kämen aber was viel wichtiger war, die drohende Enteignung durch das Ausscheiden Max noch abzuwenden.

Sicherlich deshalb kaufte er bereits 1946 die ehemalige Keller’sche Ziegelei, um sich dort eine von der elterlichen Ziegelei unabhängige Existenz aufzubauen. 
Übrigens wurde die Keller’sche Ziegelei Opfer des Bombenterrors und zu dem im Oktober 1948 ebenfalls enteignet (!!??). Aller Wahrscheinlichkeit hat Heinrich die noch vorhandenen Gebäude für seine Produktion genutzt, wie zum Beispiel das Projekt „Klein-Baumeister“, sowie weitere Projekte.
Irgendwann „entdeckte“ H. aber die Magnettechnik. Nun widmete er sich mit 100% Einsatz dieser Technik, verkaufte die „Ziegelei“ und errichtete sein Unternehmen in der Äußeren Leipziger Str. 6 (heute die Berliner Str.) ein.
In den 1950er und 60er Jahren führt er es zu Spitzenleistungen, dass große Begehrlichkeiten des DDR-Staates weckte. 1963 muss staatliche Beteilung in Form einer KG an der Heinrich Sommermeyer Filtertechnik zugelassen werden. 1972 dann  im April „verkauft“ Heinrich seine Firma an den Staat. Honecker wenige Jahre zuvor an die Macht gekommen, wollte alles in sozialistisches Eigentum umwandeln. Auch, oder erst recht die profitablen „halbstaatlichen“ Betriebe.

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