vom 3. April 1934 bis zum 31. März 1935
Kurz vor Ostern 1934 (Ostersonntag war der 1. April) erhält Günther sein Abschlusszeugnis des „Oberlyzeum mit Deutscher Aufbauschule in Gera“. Noch immer stand der väterliche Betrieb still, so dass Günther sehen musste, wo er unterkommen konnte. Max sorgte dafür, dass er Praktika in der heimischen Baustoffindustrie absolvieren konnte. Aber es war eine brotlose Kunst, da die Thüringer Wirtschaft unter der weltweiten Wirtschaftskrise zu leiden hatte. Er war schon immer eine „Sportskanone“ und seine heimliche Liebe galt der Seefahrt. Deshalb hatte er sich ja auch bei der Landmarine in seiner Freizeit engagiert. Somit lag es nah, dass er sich bei der Reichsmarine bewarb. Aber diese lehnte ihn im Mai 1933 mit dem Hinweis ab, dass „in erster Linie Handwerker benötigt werden. Infolgedessen kommt Ihre Einstellung nicht in Frage.“ Daraufhin versuchte er es bei der Polizei. Dort wurde er als zweiter von 100 Bewerbern angenommen und trat seinen Dienst am 3. April 1934 in Sondershausens an.
Doch nach nicht mal einem Jahr quittierte er den Dienst, da die Ziegelei seit dem Frühjahr 1935 wieder produzieren konnte. Und offensichtlich hatte Max seinen Sohn davon überzeugt, zunächst zu studieren und im Anschluss daran als Betriebs-Ing. mit in den Betrieb einzusteigen.
In der Freizeit spielte er Feldhandball (wird auf dem Fußballfeld gespielt), der nach dem Krieg in Vergessenheit geriet. Dort wurde er 1934 Thüringer Meister. Er stand im Tor.
Von seiner Zeit bei der Polizei erzählte er immer voller Begeisterung. Besonders wenn sie mit dem „Überfallkommando“ einen Saal „räumten“. Hieß nichts anderes, als dass es eine handfeste Schlägerei war.