Heinrich Sommermeyer KG Filtertechnik Gera

März 1972 Frühjahrsmesse in Leipzig: von links: Dipl.-Ing. Naumann, Abt.-Ltr. Technik u. F/E, ?? Wilhelm Hauptbuchhalter, Dr. Moge, französischer Handelsvertreter, Heinrich und Josephine Sommermeyer, Irmgard Frenzel, Chefsekretärin, Adi Götz, Ltr. Fertigungstechnologie

Wann Heinrich den Antrag auf Rückübertragung seiner 1972 „verkauften“ Firma

Heinrich Sommermeyer KG Filtertechnik Gera

beim Amt für offene Vermögensfragen gestellt hatte, ist im Moment nicht bekannt. Es wird aber spätestens zu Beginn des Jahres  1990 geschehen sein.
Seine Firma wurde nach dem im April 1972 erfolgten Verkauf an den Staat als „VEB Filtertechnik Gera“ bis zur Wende 1989 weiter betrieben. Entgegen anderer Betriebe konnte hier eine funktionierende  Substanz an den alten Besitzer zurück gegeben werden. Am 23.08.1990 wurde der Handelsregistereintrag HR A 15 beim Amtsgericht Gera vollzogen. Die Firma war wieder im Besitz von Heinrich Sommermeyer.

Wann genau Heinrich die „Filtertechnik“ gründete, ist im Moment nicht genau bekannt, es wird wohl 1954 gewesen sein. Jedenfalls Anfang der 1950er Jahre (die Keller’sche Ziegelei war da schon verkauft) zog Heinrich mit seiner Firma in die Äußere Leipziger Str. 6 (heute Berliner Str.) und produzierte dort Magnetfilter zur „Reinigung  von Schmier- und Hilfsstoffkreisläufen auf magnetischer, mechanischer oder sonstiger Weise“.
Er wurde ein überaus erfolgreicher Unternehmer, dessen Geschäftskontakte weit über Gera und die DDR, die Bundesrepublik und Europa hinaus bis nach Japan (seit 1964, persönliche Reise im Frühjahr 1967) reichten.
Anfang der 1960er Jahre musste Heinrich Staatliche Beteiligung in Form einer KG aufnehmen.
1968 bekam der Micro-S-Filter der „Heinrich Sommermeyer KG“ das begehrte Messegold in Leipzig zur Herbstmesse. Übrigens war Heinrich im Besitz von fast 100 Patenten. Anbei auch eine Gewinnermittlung aus der Bilanz vom 30.09.1963 abgeleitet. Die Zahlen kann man kaum glauben!!
Aber 1972 im April „musste“ auch er seinen Betrieb an den Staat verkaufen. Er war von Stund an Pensionär im 54. Lebensjahr, arbeitete nicht mehr. Wie wir an der Gewinnerrechnung sehen können, hatte er es nicht mehr nötig. Die ermittelte Verkaufssumme wurde den Eigentümern ausgezahlt. Allerdings auf 10 Jahre gestreckt. Also gleich im Januar auf die Staatsbank der DDR und die Rate „einfangen“ war usus.

1990 im Sommer wurde ihm sein Betrieb wieder zurückgeben. Er setzte Michael Schlutter als Geschäftsführer aus dem alten VEB ein. Ende der 1990er Jahre zog die Firma noch nach Wünschendorf in den neugeschaffenen Industriepark „Sommermeyer“ um.
Wenige Monat später im Jahre 1999 war Schluss, die Firma musste Konkurs anmelden. Lt. HR Eintrag vom 11.01.2000 wurde „Durch rechtskräftige Abweisung der Eröffnung des Insolvenzverfahrens mangels Masse … die Gesellschaft aufgelöst.“
Zum Glück hat das Heinrich nicht mehr erleben müssen.

Bis zum Schluss war die Sommermeyer Filtertechnik ein ernst zunehmender Konkurrent der westdeutschen und europäischen Mitwettbewerber.

Nach Heinrichs Tod waren die Anteile an Josephine und Christian übergegangen.
Georg hatte sich gleich nach der Rückübertragung seinen Anteil auszahlen lassen. 

Im Rahmen eines Schülerprojektes 1967 wurde diese Firmen-Chronik erstellt

1967__Filtertechnik_Chronik