die Geraer Gesellschafter

Mit Datum vom 1. Juli 1873 begann in Leumnitz die Ziegelproduktion durch Gustav Erdmann.
Irgendwann, wahrscheinlich vor 1880 ist Franz Otto mit in die Firma eingestiegen. Seit 1892 haben die beiden Brüder dann gemeinsam den Gesellschaftsvertrag zur Betreibung der Ziegelei abschlossen, den OHG-Vertrag.

Beide Brüder verstarben relativ früh. Franz Otto mit 57 und Gustav Erdmann gar mit 55 Jahren. Als Interimslösung – bis die Kinder erwachsen waren – „mussten“ die Frauen in die Firma mit einsteigen, damit die Parität, wie von den Gründern beabsichtigt war, fortgeführt wird. Den Frauen wurde allerdings die Vertretung der Firma zunächst verwehrt, sie hatten mit der operativen Führung des Unternehmens nichts zu schaffen. Nur Anna, Ottos Witwe ist temporär in die Geschäftsführung involviert. 

Die Firma wurde zeitlebens von Angehörigen der Familie geführt. Lediglich in den Zwanzigern wurde ein Prokurist für wenige Monate bestellt, der nicht zur Familie gehörte.
Diese Kontinuität begründeten die Brüder mit dem ersten Gesellschaftsvertrag vom 8. Juli 1892. Die „offene Handelsgesellschaft“ verpflichtet alle Gesellschafter zur gleichberechtigten Führung der Gesellschaft. Sollten Eigentümer von der Führung ausgeschlossen werden, muss diese Kondition mittels Gesellschafterbeschluss vereinbart werden. Mit der 3. Generation war die fast 75jährige (1 Tag fehlte am Jubiläum!) Erfolgsgeschichte der Ziegelei abrupt beendet. Im Ergebnis des verlorenen Krieges und der sich daraus in der SBZ ergebenden Veränderungen der Eigentumsverhältnisse wurde das Werk enteignet. Ab dem 1. Juli 1948 firmierte das Werk als „Gebrüder Sommermeyer Ziegelwerk VEB in Treuhandverwaltung“.

Time Line der Gesellschafter