„Die Deutsche Arbeitsfront (DAF) war in der Zeit des Nationalsozialismus der Einheitsverband der Arbeitnehmer und Arbeitgeber mit Sitz in Berlin (ab 1935 im Dienstgebäude Hohenzollerndamm in Berlin-Wilmersdorf).
Die DAF wurde am 10. Mai 1933 nach Zerschlagung der Freien Gewerkschaften gegründet. Deren Vermögen wurde zugunsten der DAF beschlagnahmt und das Streikrecht abgeschafft. Sämtliche Berufsverbände der Angestellten und der Arbeiter wurden mit dem Gesetz zur Ordnung der nationalen Arbeit vom 20. Januar 1934 zusammengeführt; die DAF wurde der mit Abstand größte NS-Massenverband. Im Oktober 1934 wurde die DAF offiziell der NSDAP angeschlossen. Sie war nach dem Führerprinzip bis hinab zum Blockwart organisiert und unterstand dem Reichsorganisationsleiter der NSDAP Dr. Robert Ley, der als „eine Art Treuhänder der Volksgemeinschaft“ fungierte. An die Stelle einer gewerkschaftlichen Interessenvertretung kam die Erziehung von Arbeitnehmern und Unternehmern im Sinne der NS-Ideologie. Gegliedert in 18 Reichsbetriebsgemeinschaften (später 16 Fachämter) und 33 Gauwaltungen, bestand die DAF bis Mai 1945 mit zuletzt 22 Millionen Mitgliedern. Nur wer arbeitsfähig war, hatte einen Wert; ausgeschlossen waren alle Menschen, die nach NS-Kriterien als Juden oder „jüdische Mischlinge ersten Grades“ klassifiziert wurden und aus anderen Gründen als „minderrassig“ oder auch aus politischen Gründen als „gemeinschaftsunfähig“ galten. Zwangsarbeit war zugleich Teil der Verfolgungspraxis.
„Mit dem Kontrollratsgesetz Nr. 2 vom 10. Oktober 1945 wurde die Deutsche Arbeitsfront verboten und ihr Eigentum beschlagnahmt. Mit den Kontrollratsgesetzen Nr. 40 vom 30. November 1946 und Nr. 56 vom 30. Juni 1947 wurden die nationalsozialistischen Betriebs- und Dienstgemeinschaften abgeschafft.“ (aus wikipedia)Am 30. März 1934, also mehr als 12 Monate nachdem Hitler im Januar 1933 Reichskanzler wurde, erhielt das Werk, bzw. Max Sommermeyer „wieder“ die Zusage der Bank, die Betriebsmittelfinanzierung ist gewährleistet.
Wie sehnsüchtig hatte er auf diesen Tag gewartet.
Was tat er als erstes?
„Seine“ Leute mobilisieren?
„Seine“ Kunden informieren? (Es ist verbürgt, dass er im Frühjahr/Frühsommer 1935 alle seine alten Kunden besuchte).
Wahrscheinlich alles auf ein Mal!
Die Kardinalfrage stellt sich aus heutiger Sicht, wann hat Max den Pfad der Tugend (sprich die vom Humanismus geprägten Ansichten und Lebenseinstellungen eines angesehenen Mitglieds der Loge) verlassen? Welches Ereignis hat ihn umgepolt im Sinne der NS-Ideologie (heute sprechen wir von Radikalisierung)?
Auf jeden Fall geschah dieser Prozess innerhalb von wenigen Monaten. Das große Gruppen-Foto von 1937 aus Anlass seines 25jährigen Geschäftsführerjubiläum, schon im Gefolgschaftshaus gemacht, belegt das im Sommer 1937, gerade gute 3 Jahre nach Wiederaufnahme der Produktion, in beeindruckender Weise. Der Raum mit allen Insignien der DAF und sonstigen NS-Symbolen geschmückt, suggeriert, Max war in den Armen der DAF (und damit der NSDAP) aufgenommen, ja vollständig angekommen.
Ohne das er Parteigenosse je geworden ist, war er defacto Pg (übliche Abkürzung für Parteigenosse), unterstand mit seiner Werkschar politisch direkt dem Ortsgruppenleiter der NSDAP von Leumnitz. Siehe rechts Auszüge aus dem Handbuch der NSDAP zur Werkschar.
Die Aussagen (siehe Protokolle des Kriminalamtes) seiner Leute bei den Vernehmungen in Gera im Herbst 1947/Frühjahr 1948 belegen seinen autoritären, rücksichtslosen und wenig Empathie, um das mal diplomatisch auszudrücken, zeigenden Führungsstil gegenüber seinen Leuten, aber vor allem gegenüber den Zwangsarbeitern. Da war nicht mehr viel von humanitären Verhaltens Kodex festzustellen. Er gab sich, und er machte kein Hehl daraus, wie ein 200 prozentiger Pg. Alles wurde dieser Einstellung untergeordnet.